Chania
Wie versprochen etwas Kultur und Geschichte von Chania.
Chania ist eine der ältesten bewohnten Städte der Welt und zwar ohne einer zeitlichen Unterbrechung. Chania war immer durch Fremdeinflüsse der Eroberer bestimmt, konnte aber dennoch seinen eigenen Charakter erhalten. Zunächst waren es Römer, dann Byzantiner, Venezianer und Genueser sowie Türken und während der Nazi Diktatur Deutsche, die hier ihre Spuren hinterließen. Dabei sind die auffälligsten Spuren durch die Venezianer gesetzt worden. So sind heute noch das von den Italienern angelegte Hafenbecken und auch der Aufbau der Altstadt zu bestaunen. Überhaupt hatte Chania unter der italienischen Herrschaft eine Blütezeit. Man nennt es heute das Venedig Kretas und zwar ohne Kanäle. Man braucht schon mehr als einen Tag, um alles hier zu besichtigen. Ich beschränkte mich dabei auf das Leben der Juden in Kreta und auf die Invasionszeit der Deutschen.

Die Etz-Hayyim-Synagoge, die in der Altstadt Chanias liegt, ist traurigerweise die einzige Synagoge Kretas. Sie geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Sie ist das einzige Überbleibsel, was an einer 2400-jährige, stolze jüdische Geschichte Kretas erinnert. Das jüdische Viertel ist während der Besetzung der Nazis an Griechen übergeben worden. Die letzten Juden Kretas 265 an der Zahl sollten nach Auschwitz deportiert werden und sind bei dem Schiffstransport versehentlich von einem britischen U-Boot, was das Schiff für ein Transportschiff hielt, versenkt worden. Es gab keine Überlebenden.
Erst 1999 wurde die Etz-Hayyim-Synagoge wieder feierlich eröffnet. Diese Geschichte hat mich tief berührt und sehr traurig gemacht.

Sehr eindrucksvoll kann man in diesem Kinderbild die Luftlandeoperation der Deutschen erkennen. Das Bild findet sich im nautischen Museum in der zweiten Etage wieder. Dort findet man einige Zeugnisse der Nazi Schreckensherrschaft, die am 20. Mai 1941 mit der Luftlandeoperation begann und mit der Befreiung Kretas 1944 endete. Die Nazis hatten sich damals erhofft, dass sie von der kretanischen Bevölkerung als Befreier willkommen geheißen werden. Was dann passierte, hatte schon Tradition. Der Widerstand formierte sich. Britische Soldaten wurden in Klöster oder im Gebirge versteckt. Den leitenden Generalmajor der Deutschen Heinrich Kreipe hat man am 26. April 1944 entführt und nach England geschafft. Die Kreter sind in eins geübt und das seit Tausenden von Jahren. Sie leisten Widerstand, auch wenn ihnen das den Tod bringt. Man sieht in der Ausstellung bedrückende, traurige Bilder, in denen Dorfbewohner exekutiert wurden.

So, morgen geht es dann los in die Samaria Schlucht.
Bis Bald Eure Ulla