Matala

Nach der Wanderung durch die Samaria Schlucht haben wir für eine Woche ein Auto gemietet, um Teile der Insel zu erkunden, die ich noch nicht kannte. Andi und ich sind schon ein geübtes Team, wenn es um Fahrten im Ausland geht. Doch Kreta ist eine Hausnummer härter als zum Beispiel in Spanien zu fahren. Beim Abbiegen sollte man darauf achten, nicht über eine durchgezogene Linie zu fahren. Ansonsten werden 800 Euro fällig. Genau wie auf den Kanaren ist die Hupe ein wichtiges Instrument, um hier einigermaßen vorwärtszukommen. Wir mieteten ein Auto bei der Firma Ethon in Georgioupolis. Als erstes Ziel wählten wir die Höhlen von Matala.

Nach etwa 92 km sind wir schließlich angekommen. Die Tage von Matala als einstiges, berühmtes Hippie Paradies sind leider schon lange vorbei. Der schöne Sandstrand von Matala und auch die Höhlen ziehen aber noch immer die Touristen an. Diese Höhlen stammen von Frühchristen, die sie als Katakomben benutzen. In den späten 1960er und späten 1970er-Jahren zog dieser Strand die Flower Power Bewegung magisch an. Dazu kam noch, dass die damalige Bevölkerung diese Flower Power Anhänger herzlichst aufgenommen hat. Viele Hippies ließen sich dort häuslich ein und leben viele Jahre dort. Zwar ist Matala jetzt touristisch aufgearbeitet aber dennoch ist es schön, wenn man diese Zeit aufleben lassen kann. Wenn man aus dem Wagen steigt, hört man schon die Gitarrenklänge von Jimmy Hendrix und die kratzige Stimme eines Joe Cockers; man meint ernsthaft, man ist wieder in den 70er-Jahren. Auf der Promenade begegnen einen Typen, zwar schon vergreist, aber mit einem Patchwork T-Shirt gekleidet, die die letzte Flower Power Bewegung verkörpern. Wir haben den Tag sehr genossen und uns schwingen immer noch die Lieder California Dreaming oder Where have all the Flowers gone in den Ohren. Man hatte wenigstens zeitweise das Gefühl, die alten Zeiten wären wieder da. Nach dem wir den Tag dort genossen haben, fuhren wir dann wieder ins Hotel zurück. Als Nächstes wollen wir den Traumstrand von Elafonissi sehen und später, wenn der Muskelkater vorbei ist, die Imbros-Schlucht wandern. Bis bald Eure Ulla.